90 Minuten Hatz durch Frankreich [AC] – Rennbericht vom 5.11.17

Der GP von Le Mans war geprägt vom Tempo der GT3 Boliden. Im Qualifying auf Bestzeitenjagd sowie im Rennen mit Windschatten wurden über 300 km/h erreicht. So auch Paul Schalm im Mercedes AMG GT3, der sich die Pole sicherte mit einem Topspeed von 302 km/h und einer persönlichen Bestzeit von 3:57.907min. Nick Bösche und Sergej Blum (beide Audi R8 LMS) rundeten die Top 3 mit jeweils 0.9s und 1.1s Rückstand auf Schalm ab. Zum Vergleich: Kevin Schampera (10., +3.977s) im McLaren 650S GT3 erreichte „nur“ einen Topspeed von 290 km/h. Bei 2 gefühlt ewig langen Geraden sind 12 km/h Unterschied eine zu große Last, um viel nach vorn auszurichten.

 

Am Start des Rennens, welches 90 statt 60 Minuten dauerte, kam es bei S.Blum zu Connection Problemen, weshalb er noch vor Beginn des Rennens die Segel streichen musste. In Kurve 1 kam es erneut zu einigen Zwischenfällen mit mehreren Piloten, erneut war Pechvogel Oliver Krupp, der seinen Teamkollegen und Vorjahresmeister Sascha Krupp (+50kg) im Quali geschlagen hatte. Somit musste O.Krupp – wieder einmal – direkt nach Runde 1 dem Feld hinterher hetzen.

 

Dann begann das Taktieren. Ob 1 Boxenstopp oder doch 2mal die Crew besuchen… Nur 2 Piloten im Feld, die beiden AMG vom GRIP Racing Team, P.Schalm und S.Przybylski (+40kg, im Quali ohne gewertete Zeit auf P20), begaben sich auf eine 2-Stopp-Strategie. Der Rest des Feldes wollte nur mit einem Stopp durchkommen. Somit musste Schalm an der Spitze mit weniger Sprit und den schnelleren Reifen über 40s in 90min auf seine Verfolger gutmachen, um den einen Stopp mehr wieder aufzuholen. Dies tat er auch, indem er pro Runde ca. 2 Sekunden schneller war als der Rest.

 

Bis zum Boxenstopp waren N.Bösche, J.Fritzsche (+30kg) und S.Krupp im Dreikampf um P2. Nach dem Pflicht-Stopp allerdings brachte S.Krupp seine Reifen nicht richtig zum Arbeiten, sodass die beiden JuNi Racing-Piloten allmählich davonziehen konnten.

 

Nach 60 min dann die große Frage, ob Schalm, der bis dato ohne größere Fahrfehler unterwegs war, genug Zeit herausholen konnte auf den beiden Stints, um noch vor den Verfolgern wieder auf die Strecke zu gehen… und es reichte. Knapp 7 Sekunden lagen nach dem Stopp zwischen Schalm und Bösche.

 

97 Minuten - 24 Runden - Ca. 320km nachdem die Ampeln am Start erloschen war es P.Schalm, der als erster die Zielflagge sah. Hinter ihm auf den Plätzen 2 und 3 N.Bösche und J.Fritzsche, auf dem undankbaren 4. Platz S.Krupp. S.Przybylski fuhr von P20 auf P6 vor und O.Krupps Aufholjagd endete knapp hinter M.Daverios AMG GT3 auf P10.

 

Am 19.11. geht es in den königlichen Park von Monza. Bis dahin gibt es aber noch genug Zeit, um sich in Ruhe die Aufzeichnung der 90min von Le Mans anzuschauen: https://www.youtube.com/watch?v=1R2j7qAXfJE